Auf das Handwerk kommt es an!
Michael Hilpert, Präsident des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima, zur Rolle des Heizungsbauerhandwerks bei der Umsetzung des Klimapakets.
Das Jahr 2020 hat gut begonnen – zumindest mit Blick auf die Förderung von mehr Klimaschutz im Heizungskeller. Das von der Politik im Herbst letzten Jahres auf den Weg gebrachte Klimapaket enthält viele sinnvolle Modernisierungsanreize und Fördermaßnahmen, die 2020 aus Sicht des Handwerks zum Jahr der Heizung machen können.
Denn wie von uns nachdrücklich empfohlen, hat die Politik es nicht nur bei wohlfeilen Ankündigungen für mehr Klimaschutz im Heizungskeller belassen. Sie hat sehr zügig konkrete Vorgaben und Richtlinien beschlossen, die den Eigenheimbesitzern und Betreibern von Heizungsanlagen verlässliche Investitionsentscheidungen ermöglichen. Wie so oft scheint das in der Theorie allerdings einfacher als in der Praxis. Bafa-Förderung, oder steuerliche Abschreibung – das Spektrum für die Inanspruchnahme staatlicher Förderungen bei der Heizungsmodernisierung ist groß und bezüglich der technischen Anforderung recht anspruchsvoll.
Deshalb kommt es jetzt mehr denn je auf die an, die sich im Heizungskeller am besten auskennen: die Fachunternehmer unseres Handwerks. Die Betriebe des Heizungsbauerhandwerks sind die eigentlichen Klimaschützer im Wärmemarkt und sie sind in diesem Sinne die wichtigsten Berater modernisierungsbereiter Anlagenbetreiber. Das ist allerdings kein leichtes Unterfangen. Denn mit dem Klimapaket sind nicht nur einige unglaubwürdige Entscheidungen – wie das Fehlen einer Förderung für Öl- oder Gasheizungen älter 30 Jahre, für die eine Nachrüstungspflicht besteht – sondern auch schlagzeilenträchtige Fehlinformationen wie das angebliche Verbot von Ölheizungen in die Welt gesetzt worden.
Das führt zu einer Verunsicherung bei unseren Kunden. Und es macht unsere Arbeit nicht einfacher, wenn die öffentliche Berichterstattung solche negativen Beispiele unkommentiert und ungeprüft übernimmt. Ja, der Staat zahlt eine Austauschprämie für alte Ölheizungen. Das heißt aber nicht, dass jetzt alle Ölheizungen ausgetauscht werden müssen. Wer heute einen Ölkessel einbauen lässt, wird ihn noch weiter betreiben können. Ab 2026 sind neu eingebaute Heizölkessel dann nur noch in Verbindung mit erneuerbaren Energien zulässig. Der erneuerbare Anteil wird auch gefördert.
Das ist nur ein markantes Beispiel dafür, wie wichtig jetzt die Beratung durch das Fachhandwerk ist, zumal die die staatlichen Förderungen und Investitionszuschüsse zwingend und ausschließlich die Rechnung sowie die Fachunternehmerklärung des mit der Modernisierung beauftragten Heizungsbauers voraussetzen. So gilt für den Klimaschutz im Heizungskeller: auf das Handwerk kommt es an!
Michael Hilpert ist Präsident des ZVSHK